"Mango? - Nein, Manga!" - Interesse für das Lesen wecken!

Zunächst die Auflösung des Rätsels: Was sind Mangas? 

Manga ist der japanische Begriff für Comics.

Außerhalb von Japan bezeichnet der Begriff meist ausschließlich aus Japan stammende Comics, wird aber auch für nichtjapanische Werke verwendet, die visuell und erzählerisch stark an japanische Vorbilder angelehnt sind. In Japan sind Mangas einen bedeutender Teil der Literatur bzw. der Medienlandschaft überhaupt. Die Wurzeln des japanischen Comics gehen bis ins Mittelalter zurück. Seit den 90er Jahren erfreuen sich Mangas auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit.

Im Rahmen des Sozialkompetenztrainings haben wir einen Briefkasten mit Sorgen und Wünschen für die Schüler*innen an der Mittelschule in Haar/ München aufgestellt. "Wir", das sind die zwei Zinneberger Jugendsozialarbeiter*innen, die an der St. Konrad-Schule eingesetzt sind.  Ein Wunsch von gleich zwei Schülern der Klasse 5B war, dass man sich in der Schulbibliothek,  „Mangas“ ausleihen kann. Dieser Wunsch fand auch in anderen Klassen Zustimmung. Das ist erfreulich, dann unsere Schüler lesen (gelinde gesagt) eher wenig, dafür verbringen Sie (nicht nur in Zeiten von Corona) oft zu viel Zeit vor den allgegenwärtigen Bildschirmen und Displays. 

Dieses Interesse haben wir natürlich sehr gerne aufgegriffen. Es gibt übrigens so gut wie alle Mangas auch als „Anime“, also als Zeichentrickfilme und -serien (Naruto, Dragonball, Pokemon, Detective Conan etc.pp). Diese sind unter der Schüler*innenschaft meist bekannt und werden begeistert geschaut. Die Manga-Bibliothek konnte also auf dieser Motivation der Kinder und Jugendlichen aufbauen. Wir "holten sie ab" bei ihrem grundsätzlichen Interesse für Mangas, versucht sie dadurch  zum aktiven Lesen zu gewinnen. Lesen fördert Konzentration, regt geistige Fähigkeiten an und kann richtig Spaß machen, in die eigene Phantasiewelt abzutauchen.

Laut dem ASS Zentrum für Lerntherapie  fördern Comics „bei Kindern nicht nur die Lesefreude, sondern auch die Lesefähigkeit." Lassen Sie Ihrem Kind deshalb ruhig den Spaß am Comiclesen und unterstützen Sie es dabei am besten sogar mit einer abwechslungsreichen Auswahl. Ihr Kind wird begeistert sein und kann davon nur profitieren. Wir machen bereits sehr gute Erfahrungen an der Schule. Freunde*innen von Mangas gibt es so gut wie in jeder Klasse. Das gemeinsame Interesse vereint Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersstufen, Geschlechter und Migrationshintergründe. Durch die Mangabibliothek lernen  sich die Schüler*innen gegenseitig kennen. Das gemeinsame Hobby gibt Ihnen eine Grundlage, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Durch das Ausleihen der Bücher lernen die Kinder/Jugendlichen außerdem Verantwortung für die ausgeliehenen Gegenstände zu übernehmen, sowie auch Fristen einzuhalten. Der Spaß ist also mit einer Reihen von weiteren Lernwerten verbunden.

Der Einsatz des*der Jugendsozialarbeiter*in an der Schule hat oft mit Lösung von Konflikten zu tun, mit Begleitung in problematischen Situationen während des Schulalltags, natürlich auch mit Durchführung von Projekten, Gesprächen, Beratung usw. Unsere Verantwortung für die Manga-Bibliothek ist eine zusätzliche Möglichkeit der Begegnung und Begleitung der Schüler*innen. Übrigens: es gibt Wartelisten für das Ausleihen einzelnen Comics!