"Komm, wir ziehn in den Frieden!" - Friedensmeditation

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat uns die Instabilität der Weltordnung vor Augen geführt und greift unsere Vorstellungen von Sicherheit und Frieden massiv an. Führende Politiker sprechen von einer „Zeitenwende“. Dieser Krieg und seine Folgen lösen eine Vielzahl von Empfindungen bei uns allen aus, die von Angst, Verunsicherung und Ohnmacht bis hin zu einer enormen Solidarität und Hilfsbereitschaft mit den aus der Ukraine geflüchteten Menschen reichen. Es ist schwierig die Lage einzuschätzen und Gefühle einzuordnen, sie auszuhalten und Strategien zu finden, mit der aktuellen Kriegsthematik umzugehen.

Um ein Zeichen zu setzten für den Frieden, für das Gute im Menschen, einen Raum zu schaffen um Innezuhalten und um Kraft durch die Gemeinschaft und im Gebet zu erfahren, fanden am 15.03.2022 (coronabedingt zwei gleiche) Friedensmeditationen für die Kinder und Jugendlichen und für die Mitarbeiter*innen in der Zinneberger Klosterkirche statt.

 „Keiner will sterben, das ist doch klar, wozu sind denn dann Kriege da?“, sangen zum Auftakt der Meditation Udo Lindenberg und Pascal Kravetz in einem Lied von 1981, das 41 Jahre später leider nicht an Aktualität verloren hat.  Es war still in der Kirche und die Betroffenheit über die Aktualität des Textes war spürbar. Im Anschluss daran sprach die Einrichtungsleitung, von der Kraft des Gebetes, wie sie es als Kind erfahren hatte. Just an ihrem Geburtstag im Jahr 1968 marschierten die Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei ein. Die Sorge, die Truppen könnten über Österreich auch nach Deutschland kommen, veranlasste sie und Freundinnen mit kindlichem Vertrauen für die Abwendung der Kriegsgefahr zu beten. „Wir glaubten fest daran, dass wir es mit unserem Gebet schaffen können.“, so erzählte sie. Als kurze Zeit später der Prager Frühling zerschlagen wurde, war das zwar für die Demokratiebewegung in der Tschechoslowakei ein großer Rückschlag, für die Kinder aber die Bestätigung,  dass es an der Kraft des kindlichen Gebetes lag.

Die Kraft des Zusammenseins und des Gebetes, die spirituelle Ausrichtung zum Guten, zum Versöhnlichen, zum Frieden standen bei der Meditation im Vordergrund. Die Jugendlichen des vorberuflichen Förderprogramms FLLAPS hoben mit einer wunderschönen Illumination des Wortes „Frieden“ die Bedeutung hiervon hervor und regten die innere Haltung zum Guten, zum Glauben an die Zukunft, an die Vernunft des Menschen, zum FRIEDEN an.

Zum Abschluss griff eine Kollegin des Pastoral-AK's den Gedanken mit einer Geschichte aus Afrika auf auf, deren Kernaussage lautete: Wenn der Mensch denken würde: „Eine einzelne Liebesgeste rettet die Menschheit nicht“, gäbe es weder Freundschaft noch Frieden auf der Welt.

 Abgerundet wurde die stimmungsvolle und hoffnungsfrohe Meditation mit einem Lied von Udo Lindenberg, das die heutige Botschaft auf den Punkt brachte:

 Komm wir ziehen in den Frieden.

 

 

"Komm, wir ziehn in den Frieden!"