Freisprechungsfeier - und trotzdem nicht ganz frei?!

Traditionen geben Halt und drücken etwas vom Lebensgefühl aus. So auch eine Freisprechungsfeier. Die Auszubildenden werden nach bestandender Abschlussprüfung zur Freisprechung eingeladen. Damit soll ausgedrückt werden: Die Lehrjahre sind vorbei, der*die Ausbilder*in steht nicht mehr hinter und vor Dir, sondern Du bist es, der*die jetzt frei ist, ihren beruflichen Weg selbständig zu gehen. Nach gutem Brauch geben die Ausbilder*innen ihre ehemaligen Azubis den "Ritterschlag", symbolisch mit einem großen Kochlöffel. Ob das allerdings wirklich bedeutet "frei zu sein", weil man nach der Lehrzeit alles weiß und kann??!!! Eher nein. Freiheit ist immer ein relativer Begriff, heißt "Es kommt drauf an!". Auch nach der Lehrzeit heißt es weiterlernen, sich einzuordnen, im Team zu arbeiten, Rücksicht zu nehmen , solidarisch zu sein, zurückstecken zu müssen, an eigene Grenzen stoßen. ABER: das ist Leben, das gehört zur echten, verantwortlichen Freiheit. Unser Ausbilder*innen haben unseren Absolventen*innen alles mitgegeben, was man für verantwortliches Berufsleben braucht. Jetzt nehmt Eure Freiheit in die Hand - aber richtig!!! Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Abschlussprüfung!