„Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst“, wahrhaftig!
Das kam so recht von Herzen am 14. Januar zum 95sten Geburtstag unserer Sr. Consolata! Gleich, wie auch wir als Kinder die Tage bis Weihnachten zählten, so zählte auch sie seit Wochen wie viele Tage es noch sind bis zum 14. Januar. Es gibt eben Termine, die jeglicher Vergesslichkeit trotzen. Sonntäglich gekleidet, Ponys am Vorabend noch selbst zurecht gestutzt, erscheint sie- froh gestimmt zur Frühmesse. Angesichts einer Kerze und Blumen vor ihr, mahnt sie: „ Ich bin noch nicht heilig gesprochen“. Gratulation danach im erleuchteten Vestibül, wir Schwestern, - aber Verstärkung eilt herbei, der Hausmeister hebt seine Posaune zum Geburtstagsständchen an und wer dies hört, in Küche und Gang, Haustechniker und Garten, Azubis und Fahrdienst…eilen herbei und stimmen mit ein, Sektkorken knallt, im kräftigen Gratulationschor. Consolata strahlt glücklich und sagt: „ich kann zwar fast nichts hören, was ihr singt, aber ich glaube euch alle eure guten Wünsche“. Und da, sie wäre nicht „Kölle!“, da hebt sie an mit Gestik und Mimik;ein kölsch Gedicht, für alle zu beherzigen für den Rest ihres Lebens:
Et Levven mät, wie jeder weiß, grad wi et Johr ne runde Kreis
et jitt en Anfang un en Enk und keiner weiß, wat et ihm brink.
Sin och die Jörcher flick verjangen, is keine Grund sich opzuhange,
denn mit der Zick küss du dahin g‘er, he op da Ärd wird keiner jünga.
Wer sich do nit kann dran gewennen, lät sich am besten früh verbrennen.
Und alljemein is och bekannt: im Alder kritt ma mi Verstand.
Drum dun Geburtstag sinnich fieren und fang net an zu simulieren.
Lef jet Diät – doch nit zu doll, vielleicht mäst Du de HUNDERT voll.
Und als dann auch noch die jüngsten Gratulanten am Vormittag kamen – eine Abordnung der Kinderkrippe – mit der Hoffnung, dass die ur-ur-uralte Schwester noch ein paar Plätzchen in der Geburtstagsdose für sie hat, da war die kölsch-bayerische Welt einfach nur "himmlisch".